26. Februar 2024

Montagskonzert – In the Cage

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ZEITGENÖSSISCHE MUSIK AUS DER UKRAINE

Anton KoshelevLonely courage (2023/24) Uraufführung
für Trompete Solo
Kompositionsauftrag finanziert durch die Kunststiftung NRW

Anna ArkushynaCrown Shyness (2023/24) Uraufführung
für Horn, Trompete und Tuba
Kompositionsauftrag finanziert durch die Kunststiftung NRW

Anna ArkushynaThe Song of Future Human (2015)
für Ensemble

Anna KorsunIn The Cage (2022)
für Streichquartett, Harmonic Canon, Sound Objekte und Metall-Zaun

Marco Blaauw, Trompete, Kurator
Carl Rosman, Klarinette
Christine Chapman, Horn
Maxime Morel, Tuba
Benjamin Kobler, Klavier
Dirk Rothbrust, Percussion
Hannah Weirich, Violine
Juditha Haeberlin, Violine
Axel Porath, Viola, Harmonic Canon
Dirk Wietheger, Violoncello

Programmtexte

Anton Koshelev – Lonely courage

Für mich als Komponist ist der Prozess der „Verbalisierung“ meiner Musik immer mit einer Abwertung des Intimen und wirklich Bedeutungsvollen verbunden.
Man hätte hier über eine Vielzahl von fortgeschrittenen (erweiterten) Techniken schreiben können, über das Wesen des Titels und seine Wechselwirkung mit dem musikalischen Inhalt, über die Besonderheiten der Entwicklung des musikalischen Materials …. einen Traum, der die Bedeutung des Stückes beeinflusst hat – oder ein streng rationales Konzept, das jeden „klingenden Bruchteil“ einer Sekunde unterordnet – nichts davon ist von Bedeutung im Vergleich zu dem einzigartigen Eindruck, den die Zuhörer*innen erleben werden. Musik spricht immer für sich selbst, auch wenn der Komponist es nicht so sieht.

Anna Arkushyna – Crown Shyness

„Crown Shyness“ (Kronenschüchternheit) ist ein faszinierendes Naturphänomen, bei dem sich die obersten Äste bestimmter Baumarten nicht berühren. Niemand weiß mit Sicherheit, ob die Bäume damit die Ausbreitung schädlicher Insekten eindämmen, ihre Äste vor Windbruch schützen oder die Photosynthese maximieren wollen.
Dieses faszinierende Verhalten dient als Metapher für die schwer fassbare Natur respektvoller und distanzierter Beziehungen, deren Pflege für den Menschen eine Herausforderung sein kann. Trotz ihrer Komplexität zeigen selbst Bäume, die nicht wie Menschen denken und reflektieren können, mühelos diese Form des gegenseitigen Respekts.
Dies sollte den Menschen eine Mahnung sein, wenn sie Entscheidungen treffen, wie groß oder klein sie auch sein mögen, und sie sollten betonen, wie wichtig es ist, Grenzen zu respektieren und gesunde Beziehungen zu pflegen.

Anna Arkushyna – The Song of Future Human

Der Titel des Stückes ist inspiriert von den überlieferten Traditionen und Bräuchen der afrikanischen Ureinwohner.
Er bezieht sich auf die Erfahrung einer Frau, die sich nach der Entscheidung, ein Kind zu gebären, an einen abgelegenen, ruhigen Ort zurückzieht, um sich auf die Klänge der Natur einzustimmen, bis diese eine Melodie für das ungeborene Kind hervorbringen.
Diese Melodie wird dann zum ständigen Begleiter der Mutter und des Neugeborenen, zu einer Art Schlaflied. Im weiteren Verlauf des Lebens entwickelt sich die Melodie zu einer symbolischen Repräsentation des Individuums, die es auf seinem Lebensweg begleitet, bis es stirbt und sich in eine Trauermusik verwandelt, die von einer zusammenstehenden Familie gespielt wird.

Anna Korsun – In The Cage

In the Cage ist mein erstes Stück, das ich nach dem Krieg in meinem Heimatland geschrieben habe. Ich konnte es mir endlich wieder leisten zu komponieren.
Dank der großen Motivation des Quartetto Maurice, das dieses Stück in Auftrag gegeben hat, konnte ich es schaffen.
Des Weiteren wurde das Werk vom Deutschen Musikrat im Rahmen von Neustart Kultur gefördert.