31. Juli 2023

Last Pieces

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Morton FeldmanLast Pieces (1959)
für Klavier

Benjamin Kobler, Klavier

Janet Sinica, Video und Schnitt
Julius Gass, Aufnahmeleitung
Martin Schmitz, Licht

Last Pieces

Die Musik von Morton Feldman ist eine der bemerkenswertesten Erkundungen des zwanzigsten Jahrhunderts. Zusammen mit Künstlern, Schriftstellern und Komponisten wie Mark Rothko, Philip Guston, Robert Creeley und John Cage trug er dazu bei, das zwanzigste Jahrhundert einem Verständnis sowohl der Natur der Wahrnehmung als auch der Struktur der menschlichen Erfahrung näher zu bringen.
Er lehnte die grundlegendsten Prinzipien des konventionellen musikalischen Diskurses ab und vertrat eine kreative Haltung, in der sich Klänge scheinbar frei in Zeit und Raum bewegen, ohne die Einmischung jeglicher kompositorischer Rhetorik oder a priori Verfahren.
Jede seiner Kompositionen stellt eine sensible Transkription des kreativen Moments dar.
In der Tat ist man oft versucht, sie nicht so sehr als Musikstücke zu betrachten, sondern eher als Handlungen, die dabei sind, zu musikalischen Werken zu werden; als Beispiele für einen Impuls in Richtung der als Kunst bekannten Erfahrung. Seine Kompositionen veranschaulichen die von John Cage erstmals vertretene Position, dass Kunstwerke „…nicht (als) vorgefasste Objekte…(sondern)…Anlässe für Erfahrungen“ geschaffen werden.

Last Pieces ist eine Reihe von vier Kompositionen für Klavier, die 1959 geschrieben wurden. Das erste und dritte Stück werden langsam und leise gespielt, das zweite und vierte schnell und leise (Die beiden letztgenannten Stücke gehören zu den wenigen Fällen, in
denen Feldman Musik schuf, die schnell gespielt werden sollte).
In allen vier Stücken ist die Dauer der einzelnen Klänge frei und dem Ermessen des Interpreten überlassen.
Ausschnitt eines Essays von Thomas DeLio, ursprünglich veröffentlicht in „The Music of Morton Feldman“