© Klaus Rudolph

Tiere sitzen nicht

Enno Poppe und Wolfgang Heiniger

Hinter dem Projekt „Tiere sitzen nicht“ steht die Idee, die übliche Verfahrensweise bei Auftragskompositionen aufzuheben – ein Komponist komponiert über längere Zeit am Schreibtisch, liefert das Werk, das Ensemble probt und spielt die Uraufführung – und ein von Beginn an aus der intensiven Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Ensemble entstehendes Werk zu schaffen. Es wurde so eine neue kreative Arbeitsweise ins Leben gerufen, die durch steten Dialog die Funktionshierarchie von Schaffendem und Ausübendem aufhebt.

Der außergewöhnliche Produktionsprozess, der über ein Jahr dauerte, resultierte in einem abendfüllenden musikalischen Bühnenwerk, das schon kurz nach seiner Uraufführung am 22. November 2009 in Köln auf Tour ging und weitere Aufführungen in Amsterdam (Muziekgebouw aan’t IJ) und beim Huddersfield Contemporary Music Festival erlebte.

Die Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Interpreten begann Mitte 2008. Enno Poppe und Wolfgang Heiniger trafen sich mit den Solisten des Ensemble Musikfabrik und besprachen die Vorgehensweise und mögliche Arbeitsprinzipien, auf deren Basis das Stück entwickelt wurde. In zahlreichen Einzelsitzungen mit den Musikern, machten sich die Komponisten mit deren besonderen instrumentalen Fähigkeiten und Spieltechniken vertraut und ließen sich außerdem verschiedene außergewöhnliche Nebeninstrumente vorführen. Parallel dazu begannen Enno Poppe und Wolfgang Heiniger, gemeinsam mit einem Tonmeister, den Schlagzeugern und den Pianisten des Ensemble Musikfabrik, den Einsatz von Live-Elektronik zu testen.

Jeder Musiker spielt neben seinen bekannten Haupt- und Nebeninstrumenten auch ca. 10 Schlaginstrumente und ein oder zwei Keyboards. Der Untertitel des Stückes „Bühnenmusik für 200 Instrumente“ ist daher keine Übertreibung. Tatsächlich sind noch mehr als 200 Instrumente auf der Bühne zu finden, wenn man nachzählt. Dieses immense Aufgebot an Klangerzeugern hat zur Folge, dass die Instrumente nicht nur zur Produktion von Musik genutzt werden. Sie konstituieren zugleich das Bühnenbild, in dem sich die Musiker bewegen. Die Bühnenmusik findet auf einer Musikbühne statt. Jedes Requisit klingt.

© Klaus Rudolph
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Pressestimmen

Und um die hierarchischen Strukturen einer konventionellen Aufführung samt Dirigent endgültig aufzubrechen, erweitern die Komponisten den ( … ) Freiheitsbegriff noch um eine Nuance. ( … ) Aus dem Stand heraus werden da erstaunlich komplexe und facettenreiche Ensemble- und Klangkonstellationen erzeugt, bei denen das Vokabular der Moderne einem neuen Belastungstest unterzogen wird. ( … ) Im nächsten Jahr feiert die Musikfabrik ihren 20. Geburtstag. Eine Bilanz ihrer einzigartigen Produktivkraft hat sie schon abgeliefert.
Frankfurter Rundschau

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