György Kurtág – from Signs, Games and Messages
für Violin
Hannah Weirich, Violine
Janet Sinica, Video
Daniel Seitz, Sounddesign
Lockdown Tape #16 zeigt Auszüge aus György Kurtágs Signs, Games and Messages. Hannah Weirich erzählt von ihrer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit Kurtág und mit diesem Zyklus.
„György Kurtág habe ich das erste Mal als Zuhörerin bei einem Kammermusikkurs in Fiesole erlebt. Unvergessen bleibt der Moment, als Kurtág sich ans Klavier setzte und den Studenten eine Phrase aus Schuberts G-Dur Quartett D 887 vorspielte, so unglaublich schön, wie ich Schubert nur sehr selten gehört habe.
Unvergessen bleibt für mich auch ein Musikfabrik-Projekt zusammen mit Márta und György Kurtág vor zehn Jahren: die Probenarbeit mit ihm, seine insistierende, in die Tiefe gehende Art, das ewig Suchende – ein Erlebnis, das mich und meine Beschäftigung mit Musik geprägt hat – und schließlich der Auftritt von Márta und György Kurtág im Palais Garnier, eines der bewegendsten Konzerterlebnisse für mich überhaupt.
Mit Signs, Games and Messages beschäftige ich mich seit langem, immer wieder – Ende Februar hatte ich mit György Kurtág telefoniert und verabredet, daß ich Mitte Juli zu ihm nach Budapest fahre, um mit ihm an diesem Zyklus zu arbeiten.
Es ist wohl Ironie des Schicksals, daß diese Wiederbegegnung nun wegen der Pandemie vermutlich auf unbekannte Zeit verschoben werden muß.“
Hannah Weirich, Juni 2020