Hans Werner Henze – Serenade (1949) für Violoncello solo
Dirk Wietheger, Violoncello
Janet Sinica, Video
Daniel Seitz, Sounddesign
Für Lockdown Tape Nummer 13 wählte Dirk Wietheger Serenade von Hans Werner Henze, ein Stück das ihn seit seiner Jugend begleitet. Hier erzählt Dirk Wietheger, wie das Stück außerdem sein Interesse an Neuer Musik weckte.
„Mit der Serenade von Henze habe ich ein altes Stück aus meinem Notenschrank hervorgeholt, welches für mich persönlich eine ganz besondere Bedeutung hat: Ich spielte es zum ersten Mal 1988 im Alter von 15 Jahren. Es war das erste Stück Neuer Musik (wenn auch nicht neuester Musik), welches mich im jugendlichen Alter gefangen nahm und meine Phantasie anregte. Es sind neun kleine Charakterstücke des 26-jährigen (also ebenfalls jugendlichen) Henze, welche dieser als Teile einer Musik zu Shakespeares Viel Lärm um nichts schrieb. Sie wurden zu einem echten Klassiker der Celloliteratur. Ich bin überzeugt, dass diese Stücke einen entscheidenden Anteil daran haben, dass ich aufmerksam wurde für die Musik unserer Zeit. Wer hätte gedacht, dass ich eines Tages als Mitglied des Ensemble Musikfabrik dem alten Meister zwei Jahre vor dessen Tod begegnen würde, als wir mit unserem Jugendensemble Studio Musikfabrik dessen Oper Gisela einstudierten und uraufführten?“
Dirk Wietheger