Für die erste Phase von Linkage! in 2019 komponierte Ondřej Adámek sein Stück Frische Luft, welches am 17.Februar im WDR Funkhaus am Wallrafplatz uraufgeführt wird. Momentan arbeiten gleich zwei Schülergruppen der Freien Schule Köln und der OGS der Gemeinschaftsgrundschule Steinbergerstraße an ihren Versionen von Frische Luft, die beim Konzert Musikfabrik im WDR 69 – Intermezzi präsentiert werden.
Im Interview gibt Ondřej Adámek einen Einblick in seinen Schaffensprozess des spielBar-Stücks.
Du bist vom Ensemble Musikfabrik beauftragt worden, ein Stück für das Musikvermittlungsprojekt Linkage! zu schreiben. Was unterscheidet diesen Auftrag von anderen?
Normalerweise bin ich mit dem Komponieren eines neuen Stücks schon seit Monaten und Jahren einverstanden. Was am längsten dauert ist die Grundidee zu entwickeln. Das Angebot von spielBar kam plötzlich und kurzfristig. Dann ist nur die Frage: habe ich sofort eine Idee und sage ich ja, oder gibt es nichts und sage ich nein? Ein paar Ideen hatte ich sofort.
Die Voraussetzung für die Komposition ist, dass dieses Stück spielBar ist, damit es von Schüler*innen ohne instrumentale Vorkenntnisse aufgeführt werden kann. Was macht dein Stück spielBar?
Ich habe oft Ideen oder entwickle Klänge, die auch Nicht-Musiker, oder nicht spezialisierte Musiker machen können. Manchmal entwickele ich auch spezielle Instrumententechniken, die auch Sänger schnell lernen können und die trotzdem gut klingen. Ich mache auch Workshops mit Komponisten, Sängern, aber auch mit Schulmusikern, Chorleitern und bildenden Künstlern (je gemischt, desto besser) über VoiceEvent, über das Instant-Komponieren für Stimme, wo alle gleichzeitig die Komponisten, Dirigenten und Interpreten sind. Die Herausforderung in diesem Fall war, das Stück sehr einfach zu machen und trotzdem klar, deutlich und interessant, ohne Partitur. Eine starke Idee, 3 Blatt DINA3, kein Violinschlüssel.
Kannst du uns etwas über den Schaffensprozess dieses Stückes sagen: Wie bist du an das Stück herangegangen? Was stellte eine besondere Herausforderung für dich dar?
Generell basiert das Stück auf den gleichen Elementen wie meine anderen komponierten Stücke:
Interessanter Klang (Luftgeräusch), kontinuierlicher Puls und persönliche Ideen. Wenn ich Vokalmusik schreibe, arbeite ich mit dem Text auf mehreren Ebenen: von der globalen Bedeutung bis zu jedem Laut: Alles wird Musikmaterial. In diesem Stück auch. Erst brauchte ich ein musikalisches Kontinuum, das einfach spielbar und musikalisch interessant ist. Das ist dieses regelmäßige Pumpen. Dann wollte ich, dass die Schüler auch ihre eigenen Gedanken entwickeln und kurze Texte über „Frische Luft” selbst schreiben.
Dein spielBar-Stück „Frische Luft” wird am 17. Februar von SchülerInnen der Freien Schule Köln uraufgeführt. Was verrät uns der Titel über das Stück?
Der Titel verrät schon fast alles, ich kann nichts dazu ergänzen.