19. Juli 2021

Noctilucent (Plus-) Part 1 & 2

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Ying WangNoctilucent (Plus-) Part 1 (2018)
für Doppeltrichtertrompete/Design Live-Elektronik

Marco Blaauw, Doppeltrichtertrompete/Design Live-Elektronik
Daniel Althausen, Videokünstler/Leinwandprojektion
Janet Sinica, Video/Schnitt
Julius Gass, Tonaufnahme/Mischung

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Ying WangNoctilucent (Plus-) Part 2 (2018)
für Doppeltrichtertrompete/Design Live-Elektronik

Marco Blaauw, Doppeltrichtertrompete/Design Live-Elektronik
Wolfgang Lehmann, Videokünstler/Leinwandprojektion
Janet Sinica, Video/Schnitt
Julius Gass, Tonaufnahme/Mischung

Noctilucent (Plus -)“ ist der zweite Teil der Medienoper „Plus Minus“. Diese Oper stellt Fragen darüber, wie eine mögliche Zukunft ohne Menschen auf der Erde aussehen würde und wie sie sich möglicherweise anhören könnte. Aber auch, welche Prozesse, welche Handlungen uns dorthin führen könnten. Die völlige Erschöpfung der natürlichen Ressourcen? Eine Übernutzung des Planeten, die zu unserem Aussterben führt? Oder wird es einen Wandel geben und die Dinge werden sich ganz anders entwickeln?
Was steht am Ende? Positiv oder negativ? Gut oder böse? Eine tägliche Entscheidung, die zu +/- führt

Noctilucent (Plus -)“ wirft einen genaueren Blick auf unsere geschäftigen, sich ständig bewegenden Städte und wie sie ohne Menschen aussehen würden. Verliert eine Stadt ihre Klangeigenschaften, wenn alle Menschen weg sind? Gibt es einen nicht-menschlichen Klang, der auch Teil von Orten ist, die so sehr von Menschen geprägt sind? Was ist mit all den nicht-menschlichen Wesen in einer Stadt? Wie werden die Insekten, Hunde und Katzen klingen, wenn alle Menschen verschwunden sind? Was werden die Tauben tun?

Noctilucent (Plus -)“ durchläuft verschiedene Stadien der Vorstellung dieser verlassenen Stadt bei Nacht. Langsam verschmilzt die Morgendämmerung mit der Schwärze der Nacht und für eine Weile ist alles still und verliert sich in der Dunkelheit. Zunächst ist die Stadt völlig still und gespenstisch. Dann beginnt aus zerbrochenen Fenstern, offenen Türen und überwucherten Büschen ein Chor von nächtlichen Insekten zu summen und zu vibrieren, während sie zu singen beginnen. Sie machen sich auf den Weg in alle Richtungen, um die Stadt zu erkunden, und bald wird jeder Winkel der Stadt von ihren Klängen erfüllt sein. Die Stadt gehört jetzt ganz ihnen. Doch dann erscheint ein schwacher, heller Schatten am Himmel, wie leuchtende, jenseitige Wolken, die „Nacht leuchten“. Während die Sonne bereits unter dem Horizont steht, leuchten einige ferne Reste von Sonnenstrahlen auf Eiskristallen in der oberen Atmosphäre. Die Natur präsentiert ihr eigenes faszinierendes Lichtspiel. Aus diesen sich langsam bewegenden Lichtfeldern entsteht ein neues, noch farbenprächtigeres Lichtmuster. Das Polarlicht schwebt jetzt über uns. Keine Lichtverschmutzung kann es schwächen, daher ist es intensiver als je zuvor, und seine sich ständig verändernden und bewegenden Formen scheinen für uns völlig unvorhersehbar zu sein. Die Lichter werden reicher und bunter. Immer mehr Tiere sind jetzt wach und wagen sich in diese farbenfrohe Dunkelheit hinaus. In das Flackern des Polarlichts gesellt sich nun auch der Insektenchor. Sie reagieren direkt auf das Licht am Himmel. Augenblicke später passen auch die Pflanzen ihre Köpfe und Blätter an und beginnen, dieses Licht zu reflektieren, als ob sie es ernten würden. Aus dieser Wechselwirkung mit dem Polarlicht entstehen neue, unsichtbare Farben. Ein ständig wechselnder Schimmer ist nun an jeder Hauswand zu sehen, spektral geteilt durch zerbrochenes Glas und Spiegel sind alle möglichen Farben in der Stadt zu finden. Chimärische, sich wandelnde Schattierungen folgen uns auf Schritt und Tritt. Bis langsam am frühen Morgen die ersten Sonnenstrahlen des Tages alles wieder verändern und das Stück zu Ende bringen.

Noctilucent“ beschreibt ein Phänomen in der oberen Atmosphäre, wenn Eiskristalle von der bereits unter dem Horizont stehenden Sonne aus einem bestimmten Winkel angestrahlt werden. Fast unwirklich anmutende wolkenartige Lichteffekte sind dann zu beobachten.

Ying Wang


 

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Marco Blaauw about Noctilucent (Plus – ) Part 2