Im April 2012 nahm ich eine Klavierversion von The Black Page auf. Zu Frank Zappas großartiger Melodie spielte die linke Hand eine schlichte gleichmäßig dahinschreitende Begleitung, so in etwa im Stile der ruhigen Klavierstücke Erik Saties. Als sie dann im Februar 2019 bei Label Musikfabrik erschien kam in mir der starke Wunsch nach einer aufgeregteren Version auf. Ich begann mit komplexeren Begleitstrukturen zu experimentieren, wobei das laute Ticken der Uhr in meinem Übezimmer die durchgehende HiHat der Schlagzeugversion aufs vortrefflichste vertrat. Für das Lockdown Tape sollte dann ein altes mechanisches Wittner-Metronom die heimische Uhr ersetzen.

Dann dachte ich, wie toll es denn wäre, wenn das Metronom genau nach zweieinhalb Minuten mit dem Ende der Musik zum Stillstand käme! Und genau das klappte, indem ich die Feder nur ganz minimal aufzog.
Aber dann sollte es auch ein anderes Klavier als beim ersten Mal sein. Die Wahl fiel auf mein altes Fender Rhodes Piano, ein in den 1970er Jahren sehr populäres analoges Keyboard, mit einer sehr limitierten Klaviermechanik, aber dem genau passenden Sound.

Zum Schluss noch ein Wort zur sowieso schon zweifelhaften Präzision eines mechanischen Metronoms: Nein, es wird keineswegs genauer, wenn man die Feder nur ganz wenig aufzieht…

Ulrich Löffler, August 2020