26. Juli 2020

Lockdown Tape #38

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Chris Denchruins within (1992-94) für Klarinette in A

Carl Rosman, Klarinette

Janet Sinica, Video
Hendrik Manook, Sounddesign

Für den Blog erzählt Carl Rosman, dass ihn ruins within für einige Zeit schon begleitet:

Chris Denchs ruins within war das erste Solostück, das ein Komponist von internationalem Renommee für mich schrieb – ein Renommee, das er lange vor seiner Ankunft in Australien Anfang der 1990er Jahre aufgebaut hatte. Ich spielte es bei verschiedenen Gelegenheiten in Programmen des ELISION Ensemble Mitte der 1990er Jahre, von der Uraufführung 1994 bis zu verschiedenen internationalen Tourneen (meine CD-Aufnahme auf einer Porträt-CD von Chris Dench beim Label NMC stammt aus einer Rundfunkproduktion in der exquisiten Akustik des Sendesaals von Radio Bremen); ich schrieb sogar einen kleinen analytischen Artikel mit begleitendem Interview, den Sie in der Januar-Ausgabe 2001 von Musik & Ästhetik lesen können (wenn auch nicht in der Sprache, in der ich es geschrieben habe). Eine Pressekritik zu einer Aufführung in Brisbane im Jahr 1996 beschrieb es als ‚eine musikalische Darstellung einer Psychose’… 1996 war Brisbane offensichtlich noch nicht ganz bereit für die dramatischeren Momente dieses meist lyrischen, vordergründig melodischen Stücks.

Die Form ist etwas labyrinthisch, mit verschiedenen Teilstücken, die sich ständig gegenseitig unterbrechen; die „Ruinen“ sind eine Abfolge von Subtone, die das Stück durchziehen und gelegentlich an der Oberfläche auftauchen (und für einen Abschnitt als „Bühnengeflüster“ bezeichnet werden, wobei sie das Rampenlicht kurz für sich allein haben). Die „Ruinen“-Momente bedienen sich oft eines Repertoires geisterhafter Mehrklänge, die im Vergleich zum mehrstimmigen Stereotyp der Holzbläser überraschend rein und konsonant klingen: Diese Kategorie von Klängen, die seither erheblich erweitert wurde, ist seither ein wesentlicher Bestandteil meiner kollaborativen Arbeit.
– Carl Rosman, Juli 2020