5. Februar 2021

Junge Interpretationen von Mauricio Kagels ‚Ludwig van‘

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Q2 Musikkurs Aloisiuskolleg Bonn:
Mauricia Kagel Ludwig van. Hommage von Beethoven

Leitung, Peter Veale und Benjamin Kobler (Ensemble Musikfabrik) mit Michael Conzen (Musiklehrer)

Janet Sinica, Video

Vom 6. November bis 4. Dezember 2020 besuchten die Ensemblemitglieder Peter Veale (Oboe) und Benjamin Kobler (Klavier) an fünf Terminen den Oberstufenkurs von Musiklehrer Michael Conzen am Aloisiuskolleg in Bonn. Im Gepäck hatten die Musiker eine etwas andere Workshop-Reihe zum Thema des Jahres, BEETHOVEN 2020. Am Beispiel von Mauricio Kagels Komposition Ludwig van (1969) sollten zeitgenössische Auseinandersetzungsmöglichkeiten mit der jahrhundertealten Musik Beethovens aufgezeigt und in den Jugendlichen selbst angeregt werden.
In einem ersten Schritt ging es also darum, die Gruppe an die Neue Musik im Allgemeinen heranzuführen und bei ihrem Erfahrungs- bzw. Kenntnisstand in diesem Bereich abzuholen. Um ihnen einen tieferen Einblick in die zeitgenössische Musikpraxis zu geben, spielten die Musiker den Jugendlichen zwei Stücke vor – MM51 von Mauricio Kagel und Three Essaysvon Toshio Hosokawa – und berichteten von der regelmäßigen Zusammenarbeit ihres Ensembles mit zeitgenössischen Komponisten, wie beispielsweise auch Kagel. In Vorbereitung auf die interaktiv-gestalterische Projektphase stellten sie ihnen schließlich eine Aufnahme von Kagels Ludwig van sowie ein anderes seiner Werke vor: Finale – mit Kammerensemble (1980/81), in dessen Verlauf der Dirigent einen theatralischen Herzinfarkt erleidet und das Stück dennoch bis zum Ende weiterläuft.
Auf Grundlage dieser ersten Höreindrücke lernte die Klasse in der zweiten Workshop-Einheit die Komposition Ludwig van, einschließlich ihrer graphischen Partitur, genauer zu lesen und zu interpretieren. Erhöhten Diskussionsbedarf hatte für die Schüler*innen beispielsweise die Interpretation weißer und grauer Flächen sowie verschwommener Noten in der Partitur. In einem letzten Schritt traten sie dann, unter Verwendung mitgebrachter Beethovenpartituren und Schlaginstrumente (zusätzlich zu ihren eigenen Instrumenten), in eigenständigen Dialog mit dem Stück. So machten sich die Jugendlichen innerhalb von Kleingruppen an die Gestaltung und klanglichen Umsetzung ihrer persönlichen Ludwig van-Interpretationen. Ursprünglich sollten diese im Rahmen eines Abschlusskonzerts im Beethoven-Haus Bonn zur Aufführung gebracht werden. Pandemiebedingt musste dies zwar ins nächste Jahr verschoben werden, allerdings ließ sich die Klasse nicht die Gelegenheit entgehen, unter videotechnischer Assistenz in der letzten Workshop-Einheit ihre Ludwig van-Variationen noch einmal filmisch festzuhalten. Auch zu unserem Glück, die wir mit ihnen die Zeit bis zum Konzert überbrücken müssen…